Döbeli bester NWSV-Schwinger am Unspunnen-Schwinget
Nur alle sechs Jahre bietet sich die Möglichkeit am Unspunnen-Schwinget teilzunehmen. 16'000 Zuschauer verfolgten auf der Höhenmatte im Zentrum von Interlaken die Kämpfe der 120 besten Schwinger aus der Schweiz. Darunter waren 14 Schwinger aus der Nordwestschweiz. Mit einem Durchschnittsalter von 23.9 Jahren waren die NWSV-Schwinger im Durchschnitt knapp 2.5 Jahre jünger als die Schwinger aus den anderen Teilverbänden. Von den sechs jüngsten Teilnehmern stellte der NWSV drei. Einzig Räbmatter Patrick hat mit seinen 31 Jahren eine drei als vordere Zahl beim Alter. Somit mag es wenig erstaunen, dass es für die meisten der NWSV-Schwinger die erstmalige Teilnahme am Unspunnen-Schwinget war. Mit Döbeli Andreas, Alpiger Nick und Räbmatter Patrick durften drei Schwinger bereits vor sechs Jahren an diesem traditionsreichen Schwingfest in die Zwilchhosen steigen. Im 2017 war Döbeli ein 19jähriger Kranzschwinger mit einem Sternchen. Er konnte wertvolle Erfahrungen sammeln, qualifizierte sich jedoch nicht für den Ausstich. In diesem Jahr standen die Vorzeichen für Döbeli auch nicht optimal. Er gab sein Comeback nach über einjähriger Verletzungspause erst Anfang August am Nordwestschweizerischen Teilverbands-Schwingfest. Der Eidgenosse aus dem Aargau zeigte sich an diesem Sonntag in sehr guter Verfassung und konnte mit der absoluten Spitze mithalten. Mit vier Siegen gegen Gäumann Stefan, Poltera Andrin, Berger Lorenz und Müllestein Mike, sowie zwei Niederlagen gegen die beiden Mitfavoriten Reichmuth Pirmin und Staudenmann Fabian erreichte er den guten Schlussrang 6e. Würden am Unspunnen-Schwinget Kränze verteilt, wäre Döbeli der einzige NWSV-Schwinger, der die Kranzränge erreicht hätte – Kränze gibt es aber am Unspunnen-Schwinget nicht.
Alpiger und Räbmatter konnten ihre Leistungen aus 2017 nicht wiederholen. Damals erreichten sie den geteilten fünften Schlussrang. Dieses Jahr blieben beide, sowie auch der vierte Aargauer Eidgenosse Strebel Joel, hinter den Erwartungen und mussten das Schwingfest auf dem 10. (Räbmatter), 16. (Strebel) und 18. (Alpiger) Schlussrang beenden.
Auch den weiteren NWSV-Schwingern gelang an diesem garstigen Sonntag in Interlaken kein Exploit. Für die jungen NWSV-Schwinger war das Unspunnen-Schwinget sicherlich eine wertvolle Erfahrung für die weitere Karriere.
Der NWSV setze sich zwei Ziele fürs diesjährige Unspunnen Schwinget:
- Keiner der 14 NWSV-Schwinger fällt aus dem Ausstich
- Ein NWSV-Schwinger erreicht den Schlussgang
Das erste Ziel konnte erreicht werden. Ausser Voggensperger Lars, der den Wettkampf nach zwei Gängen verletzt aufgeben musste, konnten alle NWSV-Schwinger sechs Gänge absolvieren. Gute Besserung an dieser Stelle an Voggensperger Lars! Das zweite Ziel wurde knapp verpasst. Döbeli war nahe dran und sein Notenblatt totalisierte nach dem fünften Durchgang nur 0.5 Punkte weniger als das Notenblatt vom Schlussgangteilnehmer Walther Adrian.
Insgesamt hätte sich der NWSV bessere Resultate erhofft. Im ersten Gang stimmte der Fokus noch nicht: Es konnten nur vier NWSV-Schwinger ihren Gegner auf den Rücken legen. Dem Gegenüber standen acht Niederlagen. Das war sicherlich kein Start nach unseren Vorstellungen. Auch im zweiten Gang gab es nur vier Siege zu bejubeln. Der dritte und vierte Gang traf mit jeweils sieben Siege mehr den Geschmack der Nordwestschweizer. Mit nur drei Siegen, einem gestellten und neun verlorenen Gängen im abschliessenden, sechsten Gang wurden bessere Rangierungen vergeben.
Wir werden die gesammelten Erfahrungen umsetzen, weiterhin hart arbeiten und nächste Saison stärker zurückkommen. Vielleicht gelingt es dem NWSV nächstes Jahr am Jubiläums-Schwingfest in Appenzell einen Teilnehmer vom Schlussgang zu stellen.
Herzliche Gratulation dem verdienten Unspunnen-Sieger Giger Samuel!
Fotos von Olivier Jenni