Orlik Armon siegt zum zweiten Mal auf dem Weissenstein
Bei strahlendem Sonnenschein fand die 73. Ausgabe des traditionellen Weissenstein-Schwinget statt. Weniger Glück hatte das Organisationskomitee bei den Vorbereitungen: Ein durchnässter Boden erschwerte den Aufbau und machte den Einsatz schwerer Maschinen unmöglich. Michael Guldimann, OK-Präsident des Weissenstein-Schwinget, bezeichnete die Situation in seiner Festansprache als Zusatzschlaufe für das OK. Auch die Zuschauenden mussten sich anpassen. Sie konnten nicht wie gewohnt auf dem Berg parken, sondern mussten ihre Autos im Tal stehen lassen und die 1951 eröffneten und 2014 erneuerten Seilbahn von Oberdorf auf den 1'284 Meter hohen Solothurner Hausberg nehmen. Dies funktionierte einwandfrei: Alle Schwinger, Funktionäre und die 4'500 Zuschauenden waren rechtzeitig auf ihren Plätzen.
In diesem Jahr traten je 30 Schwinger aus der Innerschweiz, der Nordostschweiz und der Nordwestschweiz an. Mit Ott Damian (2021) und Orlik Armon (2016) starteten zwei Schwinger, die bereits eine Eintragung in der Siegerliste vom Weissenstein-Schwinget besitzen. Ott begann den Tag dieses Jahr mit einem Sieg gegen Reichmuth Pirmin, anschliessend fand er gegen Odermatt Adrian und Lustenberger Marc kein Rezept und musste sich mit zwei resultatlosen Gängen begnügen. Mit Siegen am Nachmittag gegen Streich Sascha und Van Messel Noe brachte er sich nochmals ins Gespräch um den Schlussgang. Orlik hatte nach fünf Gängen gleich viele Punkte auf dem Notenblatt wie Ott. Orlik stellte zu Beginn gegen den Schwingerkönig Wicki Joel, drehte anschliessend auf und besiegte der Reihe nach Fankhauser Marco, Schwyzer Samuel und Müllestein Mike. Im fünften Gang konnte er sich einen gestellten Gang gegen Bieri Marcel erlauben um sich punktgleich mit Ott auf dem 2. Zwischenrang zu klassieren. Vor dem Schlussgang hatte einzig der Nordwestschweizer Eidgenosse Räbmatter Patrick mehr Punkte auf dem Notenblatt als Orlik und Ott. Er liess sich Siege gegen Good Marco, Hersche Martin, Dändliker Shane und Schurtenberger Sven, sowie einen gestellten Gang gegen Van Messel Noe auf sein Notenblatt notieren und qualifizierte sich mit 48.00 Punkten an der Ranglistenspitze für den Schlussgang. Vom gleichpunktigen Duo Ott und Orlik wurde Orlik als zweiter Teilnehmer für den Schlussgang eingeteilt.
Der Schlussgang zwischen Orlik und Räbmatter war eine kurze Angelegenheit. Nach 18 Sekunden war der Gang entschieden: Räbmatter versuchte sein Glück in der Offensive und setzte zu einem Schlungg an – Der Nordostschweizer Orlik antizipierte dies und konterte Räbmatter aus. Auf den Schultern von Räbmatter feierte Orlik seinen zweiten Festsieg auf dem Weissenstein. Als Siegerpreis durfte Orlik einen Muni mit nach Hause nehmen, aber keinen Lebendpreis, sondern eine Metallstatue in Form von einem Muni. Herzliche Gratulation an Orlik Armon zum Festsieg!
Neben Räbmatter durften mit Voggensperger Lars, Alpiger Nick und Odermatt Adrian drei weitere Nordwestschweizer vor die Ehrendamen treten. Bei der Familie Odermatt hängen nun bereits 3 Weissenstein-Kränze zu Hause: Im 2022 sicherte sich Adrian bereits einen Kranz an unserem Bergfest. Letztes Jahr war sein jüngerer Bruder Jonas erfolgreich und in diesem Jahr war die Reihe wieder an Adrian. Insgesamt wurde die maximale Anzahl von 16 Kränzen verteilt: Neben den 4 Kränzen für die Nordwestschweizer durften die Innerschweizer Schwinger über 9 Kränze jubeln und 3 Kränze gingen in die Nordostschweiz. Wir gratulieren allen Kranzgewinnern herzlich! Besonders gratulieren wir Müllestein Mike. Der Weissenstein-Kranz fehlte Müllestein noch in seiner Sammlung der Bergkränze, die er nun komplettieren konnte.
Neben dem schwingerischen Teil, wurde auch der 66 Kilogramm schwere Weissenstein-Stein gestossen. Die Stärkeverhältnisse sind ähnlich wie beim Schwingen: Es dominierte der Nordostschweizer Hutmacher Urs aus dem zürcherischen Wiesslingen mit einem Stoss auf 4.52 Metern. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Innerschweizer Remo Schuler aus Rickenbach mit 4.25 Metern und Tobias Schwyter aus Galgenen mit einer Bestweite von 4.20 Metern.
Fotos: Olivier Jenni