Ein Abschied mit Stil – Räbmatter Patrick beendet seine aktive Schwingerkarriere

Am Sonntag, 22. Juni 2025, wurde das Aargauer Kantonalschwingfest in Menziken für unseren Verband und insbesondere den Schwingklub Zofingen und Umgebung zu einem ganz besonderen Anlass: Der langjährige Aktivschwinger, zweifacher Eidgenosse und Publikumsliebling Räbmatter Patrick ist von der aktiven Schwingerkarriere zurückgetreten. Mit seinem letzten Wettkampftag endet nicht nur eine sportliche Laufbahn, sondern ein Stück gelebte Schwinggeschichte. Und wir möchten diesen Moment nutzen, um zurückzublicken – mit grossem Respekt, mit Dankbarkeit und mit einem weinenden, aber auch stolzen Auge.

Vom Fussballtor ins Sägemehl

Seine Karriere begann nicht klassisch im Schwingkeller, sondern auf dem Fussballplatz. Als 17-jähriger Torhüter beim SC Schöftland fiel «Räbi» mit seiner kräftigen Statur auf. Ein Kollege seiner Schwester nahm ihn mit zum Schwingtraining – der Rest ist bekannt: Bereits ein Jahr später holte er am Aargauer Kantonalen seinen ersten Kranz. Und als er vor Freude «Jabadabadu» rief – inspiriert von seiner Kindheitsfigur Fred Feuerstein – war klar: Da ist nicht nur ein starker Schwinger, sondern auch eine einzigartige Persönlichkeit herangewachsen.

66 Kränze, 2 Eidgenössische – und ganz viel Charakter

Patrick hat sich nie verbogen. Er war ein Typ mit Ecken und Kanten, mit Herz und Humor. Einer, der vor dem Schlussgang auch mal eine Bratwurst gegessen und eine Zigarette geraucht hat – und dann dennoch den Favoriten platt ins Sägemehl legte. So geschehen 2015 gegen Alpiger Nick am Basellandschaftlichen.

Seine sportliche Bilanz spricht für sich:

→ 66 Kränze, darunter 14 Bergkränze
→ 2 Eidgenössische Kränze (Estavayer 2016, Zug 2019)
→ Teilnahmen an allen Spitzenanlässen: Unspunnen 2017 & 2023, Kilchberger 2021, Jubiläumsschwinget Appenzell
→ 14 regionale Festsiege, 7 Schlussgangteilnahmen
→ Und: Er gewann an allen sechs Bergfesten mindestens einmal den Kranz – eine Seltenheit im Schweizer Schwingsport.

Dabei war ihm nie alles einfach zugeflogen. Seine Erfolge basieren auf Fleiss, Disziplin – und einem gesunden Mass an Gelassenheit. Räbmatter war nie verbissen. Und vielleicht gerade deshalb so erfolgreich. Und so beliebt.

Ein Rücktritt mit Würde

«Der Körper mag nicht mehr, und ich auch nicht.» Klare Worte eines Mannes, der weiss, wann es Zeit ist, loszulassen. In den letzten Monaten zwickte der Rücken. Das Training war reduziert. Die Freude am Schwingen blieb, aber der Aufwand wuchs.

Danke, Räbi

Du warst nicht nur ein starker Schwinger, sondern auch ein fröhlicher Mensch, ein Sympathieträger, ein grosser Teamkollege. Mit deiner offenen Art, deinem Lachen und deinem unverwechselbaren «Jabadabadu» hast du dem Schwingsport Farbe und Seele gegeben. Du warst nie bloss Sportler – du warst Persönlichkeit.

Wir freuen uns, dass du dem Schwingsport erhalten bleibst – als Vizepräsident des Schwingklubs Zofingen & Umgebung, als Gabenorganisator am Niklaus-Thut-Schwinget, und vielleicht irgendwann als Mentor für die nächste Generation.

Lieber Räbi
Wir danken dir von Herzen. Für deinen Einsatz, für deinen Mut, für deine Menschlichkeit – und für all die schönen Momente auf und neben dem Platz. Du warst und bist ein Geschenk für unseren Verband und wirst es immer bleiben.
Und wenn wir beim nächsten Schwingfest dein «Jabadabadu» vermissen, hören wir es trotzdem – in unseren Herzen.

 

Bilder zur Verfügung gestellt. Text Jacqueline Gut, Medienverantwortliche Schwingklub Zofingen & Umgebung

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